Zitate aus der Literatur
Emil Kneiß war Student an der Akademie der Bildenden Künste; in diesen Kreisen zeigte man humorvoll seine Bildung, indem man Zitate aus jeglicher Literatur an „passender“ Stelle wiedergab. Oder man benutzte auch bekannte Gedichte, um sie mit verändertem Inhalt zu versehen.
Es traf vor allem den Dichterfürsten Schiller, etwas umgedeutet zu werden:
und nicht minder den Olympier aus Weimar:
Das Ewig-Weibliche
Zieht uns hinan.
Faust, der Tragödie zweiter Teil
Um die Wende zum 20. Jahrhundert erlahmte das Publikumsinteresse an den Radsportwettbewerben; man versuchte gegenzusteuern, indem man Radrennen für Frauen einführte. Emil Kneiß hatte dies allerdings 1891 schon als Zukunftsvision gezeichnet. Man beachte den Gabentempel, in dem als Preise Männer in dieser Reihenfolge ausgesetzt sind: Leutnant, Gigerl (Modegeck), reicher Rentier, junger (jüdischer) Bankier.
Man beachte aber auch die Damen des Grazer Bicycle-Clubs; bereits auf Roverrädern, diese aber mit unterschiedlichen Reifen!
Aus Goethes Epilog zu Schillers Glocke:
Denn er war unser! Mag das stolze Wort
Den lauten Schmerz gewaltig übertönen!
Er mochte sich bei uns, im sichern Port,
Nach wildem Sturm zum Dauernden gewöhnen.
Indessen schritt sein Geist gewaltig fort
Ins Ewige des Wahren, Guten, Schönen,
Und hinter ihm, im wesenlosen Scheine,
Lag, was uns alle bändigt, das Gemeine.
Und hinter ihm, im staubigen Vereine,
Liegt – grausig wirr – ein Knäu’l verschlung’ner Beine.
Friedrich Rückert (1788 – 1866): „Aus der Jugendzeit“, 3. Strophe:
Als ich Abschied nahm, als ich Abschied nahm,
Waren Kisten und Kasten so schwer.
Als ich wiederkam, als ich wiederkam,
war alles leer.
In der Frühzeit der Automobile war es nicht ungewöhnlich, dass man Bauern bitten musste, das ruinierte Fahrzeug mit Hilfe von Pferden oder Ochsen zurückzuschleppen.
An diese Zeilen dachte 1935 Emil Kneiß erneut, als er nachfolgende Geschichte zeichnete.
Und hier drei Bildgeschichten zu bekannten Texten: